NEUBAU VOLKSSCHULE ENGERWITZDORF-SCHWEINBACH

ENGERWITZDORF | Realisierungswettbewerb | 2. Preis | 2018

NEUBAU VOLKSSCHULE ENGERWITZDORF-SCHWEINBACH

ENGERWITZDORF | Realisierungswettbewerb | 2. Preis | 2018

NEUBAU VOLKSSCHULE ENGERWITZDORF-SCHWEINBACH

ENGERWITZDORF | Realisierungswettbewerb | 2. Preis | 2018

Dietmar Moser, Daniela WalderFlorian Dessl, Julia Haselsteiner

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AUFGABE | NEUER KLASSENTRAKT ZU BESTEHENDEM TURNSAAL
Die Aufgabe des vorliegenden Architekturwettbewerbes umfasst den Neubau der Volksschule Engerwitzdorf-Schweinbach. Auf einem annähernd quadratischen Grundstück südöstlich des Gemeindezentrums ist der jetzige Bestandsbau zentral am Grundstück angeordnet und besticht durch die dem Gelände angepasste Splitlevel-Erschließung und die Dachformen.
Der bestehende, jetzt im Gebäudeensemble integrierte Turnsaal soll erhalten bleiben und nur minimal adaptiert werden. Eine weitere Anforderung ist der Betrieb des Bestandsschulgebäudes bis zur Fertigstellung des Neubaus.

STÄDTEBAU
Die Umgebung des Bauplatzes ist im Osten sehr kleinteilig, im Süden dominiert die Zeilen-Wohnbebauung. Im Westen des Grundstücks befinden sich Kinderbetreuungseinrichtungen und nördlich der Gusenbachstraße sind das Gemeindezentrum und andere öffentliche Funktionen angeordnet. In diesem heterogenen Umfeld passt sich der neue Baukörper an bestehende Maßstäbe und Dimensionen an, auch in der Höhenentwicklung. Die geplanten 4 Geschoße des Klassentraktes sind aufgrund des bestehenden Geländes von der Gusenbachstraße aus nur als 3 Geschoße erkennbar und orientieren sich an der Geschoßigkeit des gegenüberliegenden Wohnbaus. Aufgrund des notwendigen Erhalts des Bestandsgebäudes während der Bauzeit ist die Situierung am Grundstück eingeschränkt. Der neue Baukörper positioniert sich selbstbewusst im Nordosten des Grundstücks. Diese Lage hat den Vorteil der optimalen Orientierung der Klassenräume und schafft einen größtmöglichen Freiraum im Süden. Der Hauptzugang zum Gebäude erfolgt von Westen.

ENTWURF | KOMPAKTES KOLLEKTIV IN 2 BAUPHASEN
Der Entwurf der neuen Volksschule sieht die Einbindung des Turnsaal-Baukörpers in ein neues Ensemble vor. Auch der geplante 4-geschoßige kompakte Klassentrakt wird in Proportion und Maßstab an den Turnsaal angepasst und in einen verbindenden 1-geschoßigen Baukörper integriert, der beide Elemente räumlich und funktional umschließt und einhüllt. Es entsteht ein kompaktes Kollektiv mit einem innenliegenden Hof und einer zweiten Freiraumebene. In der ersten Bauphase wird die Schule errichtet. Nach der Übersiedelung erfolgt der Abbruch des Bestands bis auf den Turnsaal und die Turn-Nebenräume. In einer darauf folgenden kurzen Bauphase werden die Verbindung zum Turnsaal und ein Teil der Nachmittagsbetreuung errichtet, sowie die Turn-Nebenräume adaptiert. Damit wird das Ensemble geschlossen.

AUSSENRAUM | DIFFERENZIERTE QUALITÄTEN
Durch die Situierung des neuen Schulbaukörpers im nordöstlichen Teil des Grundstücks ergibt sich ein weiträumiger klarer Zugang von Westen her. Der öffentliche Platz beim Gemeindezentrum wird am Bauplatz weiterentwickelt und zieht sich über Sitzstufen und Tribünen zum Vorplatz der Schule. Dieser halböffentliche Platz kann von allen Bewohnern des Ortes multifunktional als Bewegungs- und Spielfläche, Theater oder Ruhezone genutzt werden. Der Turnplatz und der Park im Süden des Gebäudes können aufgrund der Lage des neuen Baukörpers weitgehend erhalten bleiben und dienen als privatere, geschützte Bewegungszone für die Nachmittagsbetreuung bzw. den Sportunterricht. Zusätzlich zu diesen, das Gebäude umspielenden und eher öffentlichen Plätzen, ergeben sich durch den Verbindungsbaukörper zusätzliche private Außenräume. Der Zugang erweitert sich zu einem introvertierten Innenhof, der durch Sitzstufen vielschichtig bespielbar ist. Der homogene Belag des Zugangs im Außenraum wird durch den Windfang weiter in den Hof gezogen. Außerdem wird die Dachfläche des Verbindungskörpers als zusätzlicher Pausen- und Bewegungsfreiraum und Freiluftklasse angeboten. Ohne das Gebäude verlassen zu müssen, können sich die Schüler im Freien am Dachgarten bewegen, spielen, ausruhen, lernen oder sich um die Blumen- und Kräuterbeete kümmern. Die bestehenden Parkplätze an der Bürgerstraße können weitgehend bestehen bleiben, an der Ostseite des Gebäudes werden über die bestehende Zufahrt weitere Parkplätze erschlossen.

RAUMKONZEPT | KLAR ORIENTIERTE RAUMABFOLGEN
Das Raumkonzept der Volksschule Engerwitzdorf bietet Platz für eine zeitgemäße Schule. Vom Hauptzugang aus orientieren sich rechterhand die Nachmittagsbetreuung und der Turnsaal samt Nebenräumen. Der Windfang als zentraler Verteiler kann zum Innenhof geöffnet werden und es entsteht eine große multifunktionale Fläche, etwa für schulinterne Veranstaltungen und Feste. Die Garderobe ist übersichtlich am Eingang angeordnet, Bibliothek und Ausspeisung orientieren sich zum Innenhof. Im Osten des Gebäudes befinden sich die Werkräume, ein externer Zugang für die Turnhalle, Lagerräume und die Küche. Für die Obergeschoße wird ebenfalls eine klare Struktur vorgeschlagen. Diese soll intuitive Orientierung, Überschaubarkeit und inspirierende, helle und differenzierte Räume ergeben. Die Klassenräume bilden einen rahmenden Rücken. So entsteht ein Cluster pro Geschoß, die Aufteilung und Klassengröße ist dabei flexibel variierbar. Zentral angeordnet entwickelt sich nach Süden der Marktplatz zu einem Gruppenraum. Dieser zentrale Ort bietet vielfältigen Raum für neue offene Lernformen. Gruppenarbeit, Einzelunterricht, Nachmittagsbetreuung, zurückgezogenes Lesen oder extrovertiertes Debattieren sind durch die räumliche Zonierung möglich. Die Grenze zwischen Lernen und Spielen wird durchlässig und flexibel. Die Klassenräume, ob räumlich offen oder geschlossen, geben den Rahmen vor. Die dazu angeordneten Freiräume in jedem Geschoß erweitern das Raumangebot. Der Dachgarten ist über die Fluchttreppe aus jedem Geschoß einfach erreichbar.

KONSTRUKTION | MATERIALITÄT I HAUSTECHNIK I BRANDSCHUTZ
Der Neubau wird als effizienter Stahlbetonbau mit aussteifenden Wandscheiben errichtet. Das Dach wird als flach geneigtes Walmdach ausgeführt, jedoch durch eine hochgezogene Attika optisch vereinfacht. Die Fassade ist als grob strukturierte Putzfassade geplant und durch große Fensterbänder mit Holzelement-Füllungen unterteilt. Im Innenraum dominieren warme aber robuste und langlebige Materialien wie geschliffener Estrich und Holz. Das Gebäude wird in Niedrigenergiebauweise konzipiert. In den Klassen wird keine mechanische Lüftung angeboten. Stattdessen soll das Raumklima Teil des pädagogischen Konzeptes werden. Eine Vielzahl unterschiedlicher Öffnungsflügel für Stoßlüftung, Nachlüftung und Winterlüftung ermöglicht das, CO2-Ampeln unterstützen. Das Haupttreppenhaus wird als geschlossener Fluchtweg durch alle Geschoße ausgeführt, der 2. Fluchtweg führt über die außenliegende Nottreppe auf den Dachgarten. Das 2. und 3. Obergeschoß sind eigenständige Brandabschnitte, das 1. Obergeschoß wird brandschutztechnisch mit dem Erdgeschoß des Schulbaus zusammengeführt. Entlang der Bauabschnitts-Grenze wird im Erdgeschoß ein weiterer Brandabschnitt gebildet.

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